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Es ist schon zu lange her, seit ich den folgeden Text zum beruflich Abschied meines

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Es ist schon zu lange her, seit ich den folgeden Text zum beruflich Abschied meines Vaters präsentieren durfte. Aufgrund vieler Nachfragen stelle ich ihn sehr gerne nun doch noch online, in der Hoffnung, dass einige noch Interesse daran haben.
Viel Spaß beim Hören und/oder Lesen!



Wir alle haben uns heute hier versammelt
um einen Tag zu begehen, vor dem einem manchmal etwas bammelt,
einen Tag, der Abschied heißt, auf wiedersehen und Dank,
einen Tag, bei dem schon Manchem das Herz in Hosen sank.

Denn Sie alle sind heut hier, weil Sie ihn nunmal kennen
Diesen Mann, der der vieles schaffte und der machte manches Rennen.
Er hat nen großen Riecher, der auch schief ist, aber vor allem: gut!
und sein Herz, das ist genauso groß und es ist voll heißer Glut.
Kommt an diese Glut ein bisschen Luft, dann wird es schnell zu Feuer,
dann spürt er wie das Abenteuer ruft und er bekämpft manch Ungeheuer.
Sie alle kennen ihn. Er ist sehr lustig und sehr schlau
und vor allem hat er eine ganz wunderbare Frau,
Er ist hartnäckig und auf ihn reimt man nicht häufig,
aber Lobeslieder auf den Mann, die hörte ich schon recht häufig.
Sie kennen ihn. Er ist sehr nett, doch manchmal auch echt beinhart
von wem ich rede wissen Sie – Sie kennen ihn als Reinhard.

Nun – diesen Mann – den kenne ich, das will ich gern zugeben
eigentlich nicht wirklich – für mich ist er dagegen
ein zwar nicht gänzlich – aber doch ein ziemlich anderer Mann,
weil ich ihn – wie „nur“ 6 andere Menschen „Papa“ nennen kann.

Ich möchte kurz eingehen auf den Papa, um den sich die Geschichten runkten
das mache ich, in seiner Art natürlich in drei Punkten.

1. Papa ist ein Guter.

Als Kind da fand ich ja, er war nicht viel zu Hause.
Aber zum Frühstück und am Sonntag machte er mit uns ne Pause.
Am Sonntag hieß es Fußball spielen und zu Geburtstagen Versteck
auch gerne mal im Dunkeln im Park oben am Eck.
Da hab ich eine ziemlich frühe Erinnerung daran,
ich hockte leise neben ihm und hoffte das wir gewann´.
Es war schon dämmrig, ich hatte Schiss, doch Papa war ja da
Dieses Wissen stärkte sich im Wachsen Jahr für Jahr.
Denn eins ist klar, wenn wir in brauchten, war Papa stets zur Stell,
selbst wenn wir schwanger waren und depressiv oder brauchten einfach Geld.
Auf ihn das wussten wir, konnten und könn´wir zähln.
Wenn ich die Wahl hätt würd ich ihn – nochmal zum Papa wähln.
Selbst wenn er mit den Jungens niemals spielte am Computer –
Er hielt nicht viel vom Ballerspiel, denn Papa ist ein Guter.
Dafür las er Karl May oft vor – „Ja! Nur noch eine Seite“
die zog sich dann 10 oder 12 noch länger in die Breite.

2. Papa ist standhaft.

Die Diskussionen fingen an, über Politik und Glauben
und an seiner festen Meinung lies sich nur sehr selten schrauben.
Aber er wusste es – das muss man sagen – ja manchal wirklich besser
Nur bei Inklusion und Genderkram, da schneiden sich die Messer
äh…schieden sich die Geister, aber in Diskussionen führen, ist Papa wirklich Meister.
Nur Deutscher Meister war er doch bisher nur äußerst selten,
denn Bayernfans in der Familie lies er nun gar nicht gelten
Nur einmal war Paps so böse, dass ich dachte: Das geht schief
Das war als der Nachbarsjunge lachte und die Ergebnisse verriet.
Da wurd er wütend, schmiss ihn fast raus, was sonst niemals geschah,
doch daran sieht man, auch er hat schwächen, die man nicht immer sah.
Doch mit der Stetigkeit, die er bewies hat er sehr viel geschafft,
hat viele Leute überzeugt, mein Papa ist standhaft.

3. Papa hat Mut

Mein Papa ist ein draufgänger, sein Mut scheint grenzenlos,
egal ob Fahrrad oder Boot, er zieht alleine los.
Wir sind Gott dankbar, dass er ihn so großartig bewahrt
bisher blieb ihm in allem Unglück das Schlimmste doch erspart.
Mein Papa hat ja manchmal Mut auch unerwünschtes anszusprechen
Papa, du wirst langsam alt, dich plagt so manch Gebrechen.
Diesen Mut von ihm, den Versuche ich jetzt mal auch:
du kriegst Falten, die schulter knackt, und du hast nen kleinen Bauch.
Du bist Direktor, aber Ministerpräsident, bist du zum Glück ja eh nich
Aber für dein kleines Töchterlein bist du und bleibst der König.

Ich bin dankbar für die Erfahrung, mit diesem Papa aufzuwachsen,
mit dem man reden konnte und toben und lachen und rumflachsen.
Mit dem man beten kann und fragen, was er denn dazu denkt.
Egal obs Hausbaufragen betrifft oder wer den nächsten Schuss versenkt.

Ja – es ist wahr, sie verabschieden heut Papa,
doch eigentlich gehört zu ihm auch immer meine Mama.
Die hieß bei uns zu Hause Mutti und wurde stets zuerst genannt,
wenn irgendetwas schlimmes war, sind wir zu ihr gerannt.
Ohne Mutti hätte Papa ganz sicher nicht so viel geschafft,
da hätte er so manche Dinge ganz bestimmt verrafft.
Musikschule zum Beispiel, oder Aufführungen besuchen,
das zur Gastfreundschaft nicht nur Gesrpräch gehört, sondern immer auch ein Kuchen.
Ohne Mutti wäre Papa ja ganz bestimmt verlorn,
sie hat ihn ja nicht nur genomm´ und 7 Kinder dann geborn.
Sie hat gekocht, gelesen, aufgeräumt,
sie hat geputzt, gewaschen,
Sie hat gelehrt und mitgeträumt
tat gerne überraschen.
Je länger ich nun jeden Tag als Mutter selbst erwachte
Frage ich mich mehr und mehr, wie sie das alles machte.
Nur grob geschätzt: gewickelt hat sie mindestens 25000Mal,
und Essen bereitete sie vor: 150.000 an der Zahl.
Papa, du fängst jetzt an zu rechnen-das sehe ich ja schon:
sagen wir mal grob 15Jahre, jeden Tag, 3Mahlzeiten und das noch pro Person.
Stelln sie sich einfach mal die Erde vor, die Papa in seiner Zeit bewegte,
diese furchtbar großen Löcher, in die er Grundsteine dann legte.
Dann füllen sie in Gedanken einfach dieses Loch mit Essen
dann ham sie ungefähr die Menge, die wir als Kinder ham verfressen…

Früher machte Mutti je Woche mindestens 8 Wäschen an,
420 im Jahr, 8000 in 20, mindestens 50.000kilogramm.

50000Kilo ist mehr als ein Laster – ja das sind 50 Tonnen!
ich finde ja nur dafür hätte sie ne Auszeichnung gewonnen.

Doch die Statistik sagt nunmal: Sie verdiente keinen Lohn
Ganz ehrlich – für die Arbeit die sie machte ist das doch blanker Hohn.
Meine Mutti hatte eine Lösung für fast jedes kleine Problem
es war ein Wunder, eine Leistung, ja – sie ist ein Phänomen.
 Mutti ist sanftmütig und lustig, ihr lachen das steckt an,
Vor allem wenn sie den Witz „Ein Jäger Pirscht durch den Wald“ fängt an.
Und waren Mutti und ich manchmal doch nicht ganz so froh,
dann guckten wir uns an und sagten: „nu isses so und nu isses so.“
Meine Mutti – die kann übrigens ganz wunderbar vorlesen und erzähln.
hätt ich die Wahl – sie würde ich sofort als Mutti nochmal wähln.

Nun hoffe ich es ist deutlich und auch dem letzten klar:
 beide meiner Eltern sind einfach wunderbar.
Sieben Kinder so hinzukriegen, das ist ein Meisterwerk,
dafür brauchts Geduld und Großmut und eine ganz besondere Stärk
Und während ich hier schwurbelnd dieses Loblied heute sang,
wird Ihnen nun allmählich klar, das Nr. 5 besonders gut gelang.

Die beiden sind für mich seit langer Zeit, das will ich noch kurz sagen
ein Beweis das Ehe gelingen kann, und für Gottes roten Faden.
Der sich manchmal klein und unbemerkt durch unser Leben zieht,
der uns begleitet und beschützt, was immer auch geschieht.
Und wenn sich bei euch beiden die Lebenslust mal mindert:
dann denkt daran, ihr habt sieben ganz großartige Kinder.
in die habt ihr investiert, und jetzt geben sie was zurück.
Wir hoffen das ist für euch ein beruhigender Ausblick.
In Zukunft wisst ihr hoffentlich: ihr könnt ruhig auf uns zählen.
denn wir hoffen, ihr würdet auch uns als Kinder nochmal wählen.

Wir wünschen euch beiden im Ruhestand auf euren Wegen
Viel Freude und viel Kraft und vor allem Gottes Segen.

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