Ich habe nachgesehen. Seit fünf Monaten habe ich hier nichts mehr verfasst. Fünf Monate. Das ist fast ein halbes Jahr. Weihnachten lag darin und Ostern auch. Die meiste Zeit habe ich aus gegebenem Anlass beide Kinder hier und meistens stört mich das gar nicht. Aber ich komme nicht zu viel. Die Küche bleibt oft unberührt liegen und der Schreibtisch auch.
Ein befreundeter Künstler –
Micha Kunze ( https://www.instagram.com/michakunze_/?hl=de )
schrieb letztes Jahr einen Text, den ihr unter „Grabesstille“ findet. Meiner Meinung nach ein sehr gelungenes Stück. Der Satz den ich zur Zeit immer wieder im Kopf habe:
„Vielleicht ist Grabesstille nur ein Zeichen für was Neues.“
Lies das nochmal: „Vielleicht ist Grabesstille nur ein Zeichen für was Neues.“
Ja. Vielleicht.
Hier herrscht seit fünf Monaten Grabesstille. Und wie ich letztes Jahr schrieb, ich würde mich wie eine Knospe fühlen, die sich langsam traut sich zu öffnen, so merke ich jetzt: Das alles braucht noch Zeit. Es geht einfach nicht von heute auf morgen. Ich sehe es an unserem Garten. Wie die ersten grünen Blättchen sich entfalten und ich mich irre freue, weil aus kleinen Zwiebeln, die ich letztes Jahr gepflanzt habe nun etwas hervorlugt. Aber die allermeisten Pflanzen brauchen noch eine ganze Weile, bis sie erblühen. Und ich auch. In meinem Kopf überschlagen sich 50Millionen Gedanken und Ideen. Ich möchte sie erst noch ein bisschen wachsen lassen.
Also – haltet die Grabesstille hier noch ein kleines bisschen mit mir aus.
Vielleicht – ich wage zu sagen: Wahrscheinlich – ist sie nur ein Zeichen für was Neues.
Liebe ihr da draußen,
Tja – da ist sie nun, die neue Website.
Und ehe ich mich versehe sitze ich vor der Frage der Fragen…
„Wer bin ich?“
Nun – da gibt es die Eckdaten:
´89er Jahrgang (Klingt doch nach einem guten Wein, nicht?)
Realschule, Ausbildung, Studium, Arbeit.
Ehefrau.
Mutter.
Hausfrau.
Erzieherin, Tagesmutter, Regligionspädagogin manchmal.
Und dann gibt es noch so viel mehr, was ich bin.
Poetin
Malerin
Schneiderin
Musikerin
Nichts davon hab ich gelernt. Dennoch tue ich es einfach.
Matthias Jungermann alias „Radieschenfieber“ sagte mal: „Ein Künstler ist jemand, der nicht anders kann, als sich in der Kunst Ausdruck zu verschaffen.“
Genau das tue ich. Denn an manchen Stellen muss ich Gesehenes in einem Text verarbeiten. Manchmal sprudeln Worte aus mir heraus. Dann bin ich Brunnen.
Und manchmal höre oder lese ich meine Lehrer. Dann bin ich Schwamm.
Ich nähe, weil es so schön einfach ist: Da ist ein Ballen Stoff und danach ist da ein Pullover. Klasse. Und gleichzeitig kann ich meinen Freunden oder meiner Familie eine Freude machen.
Ich male, weil ich es bunt mag. Und ich mag es, mich mit Schönheit zu umgeben. (Ob meine Bilder nun schön sind oder nicht, das vermögen andere vielleicht besser zu beurteilen…) Aber ich hab Spaß daran. Und deshalb ist es so wertvoll. Zwischen all der Selbstkritik und dem: „Ach – es gibt doch noch so viele, die das besser können.“ mal ein: „Das ist mir richtig gut gelungen!“ einzuschieben. Das tut gut.
Als Vorstellung wird dieses Gekritzel hier nicht durchgehen. Aber vielleicht als erster Journalbeitrag?
In meinem Herzen ist ein Keller, in den ich nur sehr ungern gehe.
Sich seinen Ängsten zu stellen tut weh. Und gut.
Ein Text über Ängste, weiße Leinwände und eine mittlerweile lieb gewordenen Freundin.
„Mein Name ist Almut Holmer.
Ich lebte bisher schon 24 Jahre, glaubte immer an das Wahre
und auch an das Gute in uns, an Gott und an die Kunst,
und daran, dass wir am Ende sicher alle lachen.“
Dieser Text ist der erste Text, den ich in Reimform schrieb. 2013 saß in der Bibliothek, studierte und erfuhr zum ersten Mal von den Dramen im Mittelmeer. Er handelt von Menschen und Mauern. Manche unterstellen mir Naivität, zu viel Moral oder vielleicht sogar Dummheit für diesen Text. Es ist wichtig zu sehen, wann dieser Text entstand, um zu verstehen, dass ich auf ein Problem hinweisen wollte, von dem ich und sehr viele Andere zu diesem Zeitpunkt nichts wussten oder wissen wollten. Selbstverständlich gibt es keine einfachen Lösungen.
Der Text ist jetzt einige Jahre alt. Kaum etwas hat sich geändert und gleichzeitig sehr viel.
Doch nach wie vor stehe ich zu diesen Zeilen:
„Und mir Krümel fällt ein: Vielleicht kann ich ein Krümel in Europas Luftröhre sein.
Also lasst uns hinsehen, aufstehen, rausgehen.
Lasst uns was bewegen, lasst uns zücken die Degen oder besser: Gebete , Kerzen und Segen. Lasst uns nahe stehen. So nahe. Hautnah. Lasst uns verbünden, verbinden mit allen. Lasst endlich wieder Mauern fallen!“
Danke an NIA-Wortmusik für die Produktion dieses Videos und all eure Unterstützung!
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